HP Elite Dragonfly im Test – Ausdauernde Libelle im edlen Gewand
  • Display
  • CPU
  • RAM/Speicher
  • 13,3" Full-HD
  • Intel Core i7
  • 16GB/ 1 TB

HP Elite Dragonfly im Test – Ausdauernde Libelle im edlen Gewand

Mit der Elite Dragonfly bringt HP ein neues ultraleichtes 2-in-1-Convertible im edlen Formfaktor auf den Markt. Schnelle Hardware im ultimativ kleinen Gehäuse bietet allerdings auch die Konkurrenz. Was die Dragonfly so wirklich abzuheben scheint, ist der Akku, welcher eine Laufzeit von bis zu 24h am Stück verspricht. Wir haben die elitäre Libelle ( engl.: Dragonfly) für euch einem gründlichen Test unterzogen.

Das gefällt uns

  • Herausragende Akkulaufzeit
  • Kühl und Leise
  • Hervorragende Verabeitung
  • Viele Anschlussmöglichkeiten (u.a. Thunderbolt 3)
  • Gute Performance
  • Farbtreues, helles Display
  • Sehr gute Touchfunktion mit dem Precision Pen.

Das gefällt uns nicht

  • Keine dedizierte GPU
  • Spiegelndes Display
  • Display erreicht angegebene Helligkeit in Normalsituationen nicht

Bevor wir aber in die Tiefe gehen, verschafft euch erstmal einen Überblick über die technischen Daten der Libelle:

Technische Daten

Technische Details

Produkteigenschaften des HP Elite Dragonfly

(Testmodell fett gedruckt)

Display 33 cm (13,3”) Full HD-IPS-Display mit Touchscreen WLED-Hintergrundbeleuchtung, direkt verklebt mit integriertem HP Sure View Blickschutz, 1000 Nits, 72 % NTSC (1920 x 1080);
39 cm (13,3”) Full HD-IPS-Display mit Touchscreen, 400 Nits, 72 % NTSC;
4K IPS eDP +PSR BrightView Touchscreen mit 33,8 cm (13,3 Zoll) Diagonale, WLED-Hintergrundbeleuchtung, 5, 550 Nits, 95 % sRGB (3840 x 2160
Auflösung 1.920 x 1.080 Pixel im 16:9 Format; 3840 x 2160 Pixel im 16:9 Format
Prozessor Intel® Core™ i7-8565U (1,8 GHz Basisfrequenz, bis zu 4,6 GHz mit Intel® Turbo BoostTechnologie, 8 MB L3 Cache, 4 Cores)
Intel® Core i5-8265U; Intel® Core i5-8365U; Intel® Core i7-8665U
Grafik Intel® UHD Graphics 620
Arbeitsspeicher 16 GB DDR4 2133 MHz, Dual-Channel,
verlötet, somit keine Erweiterung möglich
Festplatte 256 GB – 2 TB PCIe® NVMe™ M.2 SSD (1 TB im Testgerät)
Netzwerk Wireless LAN 802.11 b/g/n/ac
Bluetooth 5
Intel LTE-Modem (optional)
Anschlüsse 2x USB 3.1 Gen 1 Type-C mit Thunderbolt 3™
1x USB 3.1 Gen 1 Type-A
1x HDMI 1.4
1 x Kopfhörer/Mikrofon kombiniert
1x Nano-SIM-Steckplatz (optional)
Akku Li-Ion-Polymer-Akku, 4 Zellen, 56,2 Wh; Lithium-Ionen-Akku, 2 Zellen, 38 Wh
Eingabegeräte Spritzwassergeschützte HP Premium Collaboration-Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung, Microsoft-Precision-Touchpad mit Multi-Touch-Gestenunterstützung
Sound vier Lautsprecher, Bang & Olufsen
Kamera HD-Webcam (720p 30fps)
Sicherheit Fingerprintreader, Webcam-Abdeckung, Kensington-Lock
Betriebssystem Windows 10 Pro 64 Bit; Windows 10 Home 64 Bit
Abmessungen 30,43 x 19,75 x 1,61 cm (B x T x H)
Gewicht Ab 0,99 kg (bis ca. 1,1 kg – je nach Ausstattung)
Preis ab 2.099 Euro (i7)* Hier getestete Version: 2.499 Euro*

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Lieferumfang – Edel und übersichtlich

Die Verpackung ist sehr schick gehalten und erinnert an gewisse Konkurrenzprodukte mit angeknabberten Äpfeln drauf. Schatzkistenartig klappt sie auf und enthüllt zuerst die Dragonfly und darunter – ganz übersichtlich – das Netzteil und den beigelegten HP Precision Pen. Nett ist auch, dass Magneten den Deckel an Ort und Stelle halten und der Großteil der Verpackung aus Pappe gefertigt ist.

Das Netzteil ist sehr kompakt geraten und wird direkt über einen der USB-C-Anschlüsse ans Dragonfly gehängt. Es besitzt ein mit Stoff ummanteltes Kabel, welches hochwertig wirkt und weniger wahrscheinlich verknotet.

Leider wurden die einzelnen Teile allesamt noch separat in Plastik gehüllt. Hierauf hätte man auch verzichten können.

Wenn ihr den Prozess des Auspackens hautnah erleben wollt, dann schaut euch auch unser Unboxing-Video an:


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Design und Verarbeitung – Durchdacht und Premium

Besonderheiten erwarten uns bei der Materialauswahl. Das Magnesium der Legierung soll zum Großteil aus recyceltem Meeresmüll bestehen. Auch die indigoblaue Farbe soll an die Tiefen des Ozeans erinnern. Mir gefällt sie jedenfalls und fasst sich zudem sehr gut an. Das liegt unter anderem an der matten Oberfläche des Elite Dragonfly. Diese bietet sogar eine oliophobe Beschichtung, die Fingerabdrücke verhindern kann. Die stellen normalerweise die Achillesferse beim Erscheinungsbild metallener Ultrabooks dar. Eine sehr gute Idee, die in der Praxis auch vernünftig umgesetzt wurde. Mit einem leichten Wisch sind die unschönen Spuren verschwunden.

Sehr gut ist auch die Haptik des Convertibles. Es wirkt verwindungssteif und ist hervorragend verarbeitet. Die Scharniere sind massiv gefertigt und halten das Display auch bei heftigeren Tipporgien in Position. Wollt ihr es verstellen, dann benötigt ihr trotzdem kaum einen Kraftaufwand und der Bildschirm gleitet sanft in Position. Beim vollständigen Umklappen des Bildschirms für den Tablet-Modus halten Magneten das Dragonfly-Display in Position und sorgen dafür, dass es flach in der Hand liegt.

Das Design des Elite Dragonfly sagt mir persönlich sehr zu. Es versprüht einen hochwertigen, aber dennoch dezenten Charme, der mit seiner Keilform und den abgerundeten Ecken modernistisch und eigenständig wirkt. Den chromefarbenen HP-Schriftzug hätte man sich, meiner Meinung nach, aber auch sparen können. Im Gegensatz zum Rest des Gehäuse ist er ein gefundenes Fressen für Fingerabdrücke.

Die Displayrahmen sind seitlich sehr schmal und oben und unten etwas dicker gehalten. Das dürfte an der Webcam und dem Lichtsensor liegen, die beide oben untergebracht sind. Ein durchdachtes Detail ist zudem die integrierte Webcam-Blende. Dazu stecken noch zwei Mikrofone und die Wireless-Antennen über dem Display.

An den vier Seiten der Tastatur sind jeweils kleine Gumminoppen installiert. Diese schützen das Keyboard, wenn ihr die Dragonfly im „Cinema-Modus“ verwendet. Achtet ihr nicht explizit auf sie, dann fallen die Noppen nicht weiter auf. Dazu sind sie gut in den Rest des Gehäuses integriert.

Einziges Manko, wenn man es zum Beispiel mit den komplett CNC-gefrästen Konkurrenten der Microsoft Surface-Laptop-Reihe vergleicht, ist die Härte des Gehäuses. Drückt ihr auf der Unterseite etwas kräftiger zu, dann biegt es sich schon leicht durch. Außerdem könnt ihr es im Gegensatz zu diversen Konkurrenten nicht mit einem Finger öffnen. Dafür hat der untere Teil mit der Tastatur einfach nicht genug Eigengewicht.

Ebenfalls etwas unbefriedigend ist die Auflagefläche der zwei länglichen Gummifüße an der Unterseite. Vier einzelne Füße hätten wohl für eine bessere Gewichtsverteilung gesorgt. Stellt ihr das Elite Dragonfly auf einen Schreibtisch und drückt beim Schreiben leicht nach vorne, dann kann es sich manchmal leicht verschieben.

Ansonsten ist die Verarbeitung – dem Preis entsprechend – hervorragend. Die Spaltmaße sind passgenau und gleichmäßig. Knarzende Stellen werdet ihr keine finden. Dazu ist das Gerät dermaßen leicht, dass es im Rucksack oder der Aktentasche nicht weiter auffallen dürfte.

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Anschlüsse – Nur fast mit Vollausstattung

Anschlussseitig bietet euch HP mit der Dragonfly nur fast eine Vollausstattung, denn auf einen (Micro)-SD-Kartenleser wird verzichtet. Gerade wenn ihr öfter mal Fotos von der Kamera auf das Gerät laden müsst, ist das ständige Herumschleppen von Adaptern nicht optimal.
Das war es aber auch schon, wenn es ums Meckern geht, denn ansonsten bin ich von den Anschlussmöglichkeiten sehr angetan. Auf der rechten Seite findet ihr einen vollwertigen HDMI-Port, die Kombi-Buchse für Mikrofon und Kopfhörer sowie zwei vollwertige USB-C-Anschlüsse.

Beide Type-C-Ports unterstützen HP Sleep and Charge mit bis zu 65W. Das bedeutet, dass ihr ein anderes Gerät selbst dann laden könnt, wenn das Notebook aus ist. Dazu dienen sie auch gleichzeitig als Ladeanschluss des Convertibles.

Thunderbolt-3-Funktionalität bieten sie obendrein. Somit könnt ihr eine eGPU ans Gehäuse hängen und das Elite Dragonfly in eine Gaming-Maschine verwandeln. Kreative die sich keinen Desktop ins Wohn- oder Arbeitszimmer stellen möchten, könnten mit einer eGPU auch ihre Renderzeiten massiv beschleunigen. Zugegeben, die Käufergruppe dafür ist eher klein, aber ich finde diese Erweiterungsmöglichkeiten immer sehr spannend. Vor allem verspricht sie Zukunftssicherheit – was ja bei einem Ultrabook alles andere als selbstverständlich ist.

Auf der anderen Seite befinden sich das Kensington-Lock, ein USB-A-Port und ein Nano-Sim-Karten-Steckplatz für den mobilen Betrieb. Insgesamt bietet das Elite Dragonfly damit eine große Auswahl an Anschlussmöglichkeiten. Die sollte euch in den meisten Alltagssituationen und im Businessbetrieb mehr als ausreichen.

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Display – Privat und hell – aber hell genug?

Der erste Eindruck des Display bei 100% Helligkeit ist ein schmerzhafter – denn der Bildschirm hat subjektiv ein ordentliches Leuchtvermögen, was euch in dunkleren Räumen schon blenden kann. Das prädestiniert ihn aber auch für entspanntes Arbeiten im Freien oder in sehr hellen Innenräumen. Unser Testmodell kommt immerhin mit dem 1000 Nit starken Full-HD-Topmodell daher. Noch eine Klasse darüber rangiert das 4K-Display, welches eine höhere Farbgenauigkeit bieten kann, allerdings auch weniger hell strahlt. Immer gleich bleibt die sehr gute Screen-to-Body-Ratio von 86%.

Wenn ihr auf Farbgenauigkeit angewiesen seid, dann könnt ihr unterwegs auch ohne externen Monitor gut auskommen. Denn eine 98%-Abdeckung des sRGB-Farbraums und 81% des Adobe-Farbraums sind sehr gute Werte für ein Convertible. Gerade die Abdeckung des Adobe-Farbraums lässt alle anderen von uns getesteten Konkurrenten hinter sich – stark. Mit diesen Werten könnt ihr solide und ambitioniert Bilder in Photoshop bearbeiten.

HP Elite Dragonfly Farbraumabdeckung

Auch bei der Ausleuchtung punktet die Libelle. Sie ist ziemlich gleichmäßig, allerdings hält das helle Display nicht das, was HP verspricht. Wir konnten in keiner unserer Testszenarien die versprochenen 1000 Nits erreichen. Der Bildschirm schafft etwas über 586 cd/m² in der Spitze, der Durchschnittswert liegt bei 549 cd/m². Das ist zwar immer noch sehr hell, liegt aber satte 45% unter den Herstellerangaben. Wahrscheinlich werden die angegebenen 1000 Nits nur als kurze Boost-Helligkeit erreicht, ließen sich aber auch nicht mit einem Blitz auf den Lichtsensor entlocken. Trotzdem sind 550 Nits ein sehr guter Wert für ein Ultrabook.

Ein weiteres spezielles Feature der Dragonfly ist ihr SureView-Display. Das bedeutet, dass ihr mit einem Knopfdruck auf F2 dafür sorgen könnt, dass Personen, die neben euch sitzen, euren Display-Inhalt nicht mit einsehen können. Das funktioniert in der Praxis auch recht gut und kann in Flugzeug, Bus und Bahn die Paranoia bekämpfen. Dafür müsst ihr dann mit einem etwas dunkleren Display leben.

Ein größeres Manko stellt das spiegelnde Display der Libelle dar: Ein entspiegeltes würde Kreativarbeiten und den Einsatz in sehr hellen Umgebungen nochmals deutlich erleichtern. Da allerdings auch alle Konkurrenzprodukte auf spiegelnde Touchscreens setzen, darf man sich hier nicht zu sehr beschweren. Ich hoffe zumindest, dass uns bald auch Convertibles mit matten Touchscreens erwarten. Technisch möglich wäre es.


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Tastatur, Touchpad und Stift – Präzise und hochwertig

Positiv überrascht war ich von der Tastatur des Elite Dragonfly, denn Texte verfassen macht mit ihr wirklich Spaß. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten liefert sie ein angenehmes Feedback beim Schreiben durch ihren guten Druckpunkt.

Andere Ultrabook-Schreibgeräte fühlen sich hier oftmals zu soft an, so dass man gerne mal aus Versehen über eine Taste wischt. Das Keyboard der Dragonfly bietet somit einen guten Kompromiss aus „Clickiness“ und einem kurzen Druckweg. Kein Vergleich zu vielen günstigeren Geräten. Rechts unter dem Keyboard findet ihr zudem den sehr schnellen Fingerabdruck-Leser.

Das Touchpad befindet sich genau in der Mitte des Convertibles. Es verfügt über eine Microsoft-Precision-Zertifizierung und das merkt man von der ersten Berührung an. In HPs Envy, welches wir hier im Test hatten, war noch ein Modell ohne vergleichbare Zertifizierung verbaut. Der Unterschied ist wirklich dramatisch. Die Eingabe ist um ein Vielfaches responsiver und die Haptik des Touchpads über jeden Zweifel erhaben. Normalerweise würde ich mich nicht als Fan von Touchpads bezeichnen und schließe an viele Notebooks nach kürzester Zeit eine externe Maus an. Hier bin ich nach einigen Tagen Arbeit auf dem Gerät aber nicht mal ansatzweise in Versuchung gekommen. Die Größe des Touchpads ist auch angenehm gewählt und für meine eher großen Hände mehr als ausreichend.

Der Precision Pen fällt verarbeitungstechnisch leicht ab. Etwas seltsam ist, dass der Stift nicht symmetrisch am Deckel des Elite Dragonfly haften will. Vielleicht dachten sich die Designer hier: „Asymmetrie ist in“, aber für mich als Ordnungsfanatiker stellt das dann doch einen kleinen Makel da.

Durch den schräg aufliegenden Stift hat man zudem oft den Eindruck, dass dieser gleich abfallen könnte. Das ist zum Glück nicht der Fall, denn der Stift wird durch Magneten bombenfest auf dem Deckel des Dragonfly gehalten.

Die Eingabe des Stifts funktioniert bei schwarzer Farbe hervorragend schnell und direkt. Gefühlt geht es sogar noch etwas direkter als bei Microsofts Surface-Reihe. Kein Wunder, immerhin soll der Stift über 4096 Druckstufen verfügen. Wechselt ihr dann auf eine andere Farbe kommt es zu minimalsten Verzögerungen beim Zeichnen. Diese bleiben aber immer im Rahmen. Etwas nervig ist, dass man den hinteren Teil des Stifts nicht als Radiergummi nutzen kann. Ansonsten macht das Eco-System der Dragonfly einen wirklich sehr guten Eindruck.

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Software – Erfreulich Clean

In unserem Modell ist Microsoft Windows 10 Pro vorinstalliert. Leider sind cleane Versionen des Betriebssystems rar geworden, aber HP hat sich – im Vergleich zu einigen seiner anderen Modelle – hier sehr zurückgehalten. Candy Crush und Farm Heroes Saga findet ihr mittlerweile auch in der Surface-Reihe von Microsoft.

Daneben gibt es noch ein paar Programme, die von HP stammen und euch im Alltag unterstützen sollen. Für die Steuerung der Lautsprecher ist zudem noch „Bang & Olufsen Audio Control“ vorinstalliert. Keines der Programme ist dabei zwingend notwendig. Falls ihr sie nicht nutzen wollt, könnt ihr sie ganz einfach deinstallieren.
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Leistung – Von Haus aus geht alles – außer Gaming

Im Alltagseinsatz ist das Elite Dragonfly in allen Office-Anwendungen, Surfen oder Streaming hochgradig perfomant. Die verbaute Samsung 1-TB-SSD macht dabei eine gute Figur und fügt sich im oberen Bereich der getesteten Speichermedien ein. Sie kommt auf Leseraten von mehr als 1200 MB/s und ist beim Schreiben mit etwas über 600 MB/s auch sehr gut dabei. Allerdings fällt die Festplatten-Perfomance im Vergleich zur sonstigen Leistung etwas ab.

In unserem neuen Lightroom-Benchmark exportiert das Convertible 20 Raw-Dateien in lediglich 51 Sekunden. Ein Ryzen 3700U von AMD brauchte für dieselbe Aufgabe fast 40 Sekunden länger. Hier machen sich die 16 GB RAM positiv bemerkbar.

Auch anspruchsvollere Tasks wie leichte Videobearbeitung oder Photoshop-Sessions sind dank der Hardware-Ausstattung kein Problem. Wer zocken möchte, kann das jedoch nur mit Einschränkungen machen. Die integrierte UHD 620 bietet genug Leistung für ältere Games – sofern ihr die Details herunterdreht.

Mit hohen Details spielen könnt ihr mit dem Dragonfly also garantiert nicht, dafür bräuchte es eine dedizierte GPU. Nur Thunderbolt 3 und eine eGPU können hier Abhilfe schaffen. Ansonsten verfügt das Convertible allerdings über ausreichend Leistung für fast alle Anwendungen. Etwas schade ist lediglich, dass HP nicht auf die neue 10nm-Prozessoren-Generation von Intel namens „Ice Lake“ setzt. Diese kommt nämlich mit einer deutlich schnelleren GPU daher.
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Akku – Fast so gut wie angepriesen

Für den Akku hat HP wirklich viel versprochen – 24h beim hier verbauten Topmodell wären bahnbrechend. Ganz so lange hält die Libelle dann zwar nicht durch, sie liegt aber dennoch meilenweit vor ihren Konkurrenten. Mit 56% Bildschirmhelligkeit erreicht ihr bereits angenehme 200 cd/m². Die sind für Arbeiten im hellen Büro bereits mehr als ausreichend. Mit dieser Einstellung kam ich mit moderatem Surfen und Texten auf satte 15 Stunden Akkulaufzeit. Das dafür eingestellte Akku-Profil war „Mehr Akkueffizienz“, was die CPU unterwegs leicht drosselt. 4k-Streaming in 60fps sind dennoch kein Problem für den Core-i7.

Wenn ihr etwas mehr Power benötigt, stellt das Profil auf „Beste Leistung“ und Photoshop und Co. werden von der CPU auch unterwegs flüssig dargestellt. Im Alltag kommt ihr somit immer noch auf über neun Stunden Akkulaufzeit. Die versprochenen 24 Stunden erreicht ihr wohl nur annähernd mit herunter gedrehter Display-Helligkeit im anämischen Profil „Längste Akkulaufzeit“. Wobei auch bei diesem kein großer Leistungsunterschied zu verspüren war.

Insgesamt bietet das Elite Dragonfly eine hervorragende Akkulaufzeit, die es in Kombination mit dem tollen Formfaktor zu einem überragenden Begleiter für unterwegs machen.

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Emissionen – Leise und kühl

Das HP Elite Dragonfly bleibt selbst unter Volllast sehr leise. In unserem Stresstest vernehmt ihr nur aus nächster Entfernung ein hörbares Rauschen am hinteren Luftauslass. Im Alltag werdet ihr es bei Office-Programmen oder YouTube-Videos überhaupt nicht vernehmen.

Die Temperatur des Gehäuses hält sich auch bei Last in Grenzen. Nur über der Tastatur und auf der Unterseite wird es wirklich warm. Also Volllast-Anwendungen in tropischen Gebieten können somit schon mal zu (noch) schwitzigeren Beinen führen. In hiesigen Breitengraden stellt der Kniebetrieb aber kein Problem dar.

Bei 23 Grad Raumtemperatur bleiben dann auch die Komponenten im Innenraum des Dragonfly ausgesprochen kühl. Nach einer halben Stunde unter Last ist das CPU-Package mit 68 Grad weit entfernt von jeglichem Limit. Die GPU-Cores erreichten sogar nur 65 Grad. Im Idle bleibt der Core-i7 mit 38 bis 40 Grad in einem sehr guten Bereich. Die verbaute Kühlung macht ihren Job demnach sehr gut.
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Aufrüsten – Verlockend, aber nicht möglich

Wirklich aufrüsten könnt ihr das Elite Dragonfly nicht. Wir waren trotzdem neugierig, da sich der Zugang mit fünf offenliegenden, sternförmigen Schrauben sehr einfach gestaltet. Zwar müsst ihr somit auf ein ganz cleanes Design verzichten, bekommt dafür aber immerhin die Möglichkeit den Lüfter zu reinigen oder einzelne Teile auf ihre Funktion zu überprüfen. Bei den meisten Ultrabooks und Convertibles ist das nicht wirklich möglich. Aufrüsten könnt ihr das Dragonfly zwar nicht, aber immerhin bietet sich ein einfacher Zugang für Reparaturen.

Bei den vorgesehenen Einsatzszenarien für das Convertible sehe ich – mit 16 GB RAM und 1 TB SSD – allerdings auch in absehbarer Zeit keinen dringenden Bedarf nachzurüsten.
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Sound – Zwei Schritte voraus

Der Klang des Elite Dragonfly kann trotz der kleinen Größe durchaus überzeugen. Als Audio-Fanatiker stehe ich normalerweise mit Laptop-Boxen auf Kriegsfuß, aber hier könnt ihr problemlos einen Film oder ein Lied anmachen und müsst nicht sofort um euer Gehör fürchten. Dazu spielen die vier (!) Lautsprecher auch relativ differenziert auf, was bedeutet, dass ihr einzelne Instrumente und Stimmen durchaus voneinander trennen könnt und nicht einen einzigen Sound-Brei vor euch habt.

Die Tonalität variiert zudem, je nachdem wie das Convertible aufgestellt ist. Im Cinema-Modus oder Smart-Display-Modus klingen Stimmen etwa leicht dumpf, da die Speaker nach unten feuern und vom Tisch verschluckt werden. Wollt ihr das volle „Klangerlebnis“ müsst ihr mit dem Laptop-Modus vorlieb nehmen. Die an der Unterseite angebrachten Lautsprecher der Dragonfly sind definitiv für die Bässe und unteren Mitten gedacht und feuern hier wie erwartet nach unten.

Allerdings ist die Qualität stark von der Lautstärke abhängig: Bis etwa 70% habt ihr einen verhältnismäßig klaren Sound, der auch reichen sollte, um Räume mittlerer Größe ohne audiophile Ambitionen zu beschallen. Den Lautsprechern fehlt es dabei zwar an Tiefen, allerdings nicht so sehr, wie das bei den meisten Konkurrenten der Fall ist. Die Mitten sind ausgeprägt und die Höhen in den meisten Fällen klar. Von der vollen Lautstärke solltet ihr allerdings die Finger lassen. Bei Gitarrensoli, wie etwa bei den Rolling Stones in „Gimme Shelter“, kann es für eure Ohren schon richtig schmerzhaft werden. Die Höhen sind dann wirklich nicht mehr zu genießen.

Für den gemütlichen Filmabend auf der Couch oder im Bett ist der Sound wirklich vollkommen okay. Für große Räume reicht es jedoch nicht aus. Das lässt sich aber über fast alle Notebooks und wirklich alle Ultrabooks sagen.
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Fazit HP Elite Dragonfly

Die HP Elite Dragonfly ist ein richtig tolles Gerät geworden und hat mich im Test fast vollends überzeugt. Die Verarbeitung ist zwar nicht ganz auf dem Niveau der Surface-Reihe von Microsoft, wird aber Luxus-Ansprüchen absolut gerecht. Es ist ausreichend schnell und bleibt dabei stets leise und kühl. Das Display erreicht im Normalbetrieb nicht die versprochenen 1000 Nits, kommt dafür jedoch noch immer auf beachtliche Werte. Hinzu kommt, dass es hervorragend kalibriert ist und somit auch unterwegs für die Bildbearbeitung in Frage kommt. Außerdem bietet es mit SureView eine tolle Privatsphäre-Einstellung, die im Alltagsbetrieb wirklich Sinn ergibt. Auch sonst wirkt das Produkt sehr durchdacht.

Die Touch- und Schreib-Performance des Displays würde ich sogar als Klassenbeste beschreiben. Zeichenarbeiten machen darauf richtig Spaß. Außerdem bekommt ihr ein sehr gutes Keyboard mit tollem Feedback geboten.

Wirkliches Alleinstellungsmerkmal ist aber die Akkulaufzeit. Mit ihr thront die Libelle über allen ihren Konkurrenten. Selbst der bisherige Primus, das Dell XPS 13, wird hinter sich gelassen.

Soviel Qualität hat dann allerdings ihren Preis: Unser Testmodell kostet derzeit ca. 2500 Euro*. Dafür bekommt ihr ein Convertible, welches durch seine Allroundqualität besticht und sich keine echte Schwäche leistet. Hier kann derzeit kein Konkurrenzprodukt mithalten. Ich freue mich zumindest schon auf weitere Produkte der Elite-Dragonfly-Reihe und es fällt mir schwer mein Testgerät wieder herzugeben.

HP Elite Dragonfly bei uns im Shop
*Stand: 01/2020

Veröffentlicht von Clemens

Großer Film- und Serien-Fan, der von Antonioni bis Tarkowski (fast) alles gesehen hat, was Kino und Fernsehen hergeben. Durch Super Nintendo und PS1 fand er Mitte der 90er seine Leidenschaft für PC- und Konsolenspiele. Zockt mittlerweile vornehmlich am selbstgebauten Gaming-PC und gelegentlich auch auf der PlayStation.

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