Test ZTE Axon 7 Mini: Alles dran, alles drin

Test ZTE Axon 7 Mini: Alles dran, alles drin

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ZTE ist hierzulande weniger bekannt als in seinem Heimatland China. ZTE Smartphones gehören dort zu den meistverkauften Mobiltelefonen. Das ZTE Axon 7 Mini positioniert sich in der gehobenen Mittelklasse und konkurriert beispielsweise mit dem Samsung Galaxy A5 2016 und Huawei P9 Lite. Allen drei gemeinsam sind eine Komplett-Ausstattung und ein moderater Preis. Wir haben einen genauen Blick riskiert und das Axon 7 Mini ausgiebig untersucht.

Mini in Groß

„Mini“ ist das ZTE Axon 7 Mini eigentlich nicht, denn in dem rund 148 x 71 x 8 mm großen Unibody-Gehäuse steckt ein 5,2 Zoll großes Display. Die abgerundete Rückwand liegt angenehm in der Hand, kleine Hände haben kein Problem das 156 g schwere Smartphone zu handlen. Die Materialauswahl und Verarbeitung sind insgesamt sehr gut und können problemlos mit High-End-Modellen von Samsung, Apple & Co. mithalten. Neben einer goldfarbenen Version, wie wir sie im Test hatten, gibt es das ZTE Axon 7 Mini noch in Grau.

ZTE platziert den Fingerabdrucksensor ähnlich wie Huawei auf der Rückseite. Der Vorteil: Nimmt man das Smartphone in die Hand, liegt der Zeigefinger fast automatisch auf dem Sensor und entsperrt das Gerät. Ein Tastendruck ist dafür nicht notwendig. Nach dem Anlernen der Fingerabdrücke funktioniert der Scanner zuverlässig, zeigt sich aber nicht so reaktionsfreudig wie beispielsweise der Fingerabdruckscanner im Huawei P9 Lite. Feuchte Finger mag das Axon 7 Mini gar nicht, denn der Sensor tut sich dann mit der Fingerabdruckerkennung schwer.

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Sehr gut gefallen dagegen die Tasten für Power und zur Lautstärkeeinstellung. Sie geben ein dezentes Feedback und besitzen allesamt einen einheitlichen Druckpunkt. Top!

Scharfes AMOLED

Das 5,2 Zoll große Display hinterlässt schon beim ersten Sichtkontakt einen hervorragenden Eindruck. Kein Wunder, steckt doch AMOLED-Technik dahinter, was für einen hervorragenden Kontrast sorgt. Die maximale Helligkeit beträgt im manuellen Modus 346 cd/2, im Automatikmodus bei Sonneneinstrahlung wächst sie deutlich auf rund 458 cd/2 an. Ablesen bei hellem Umgebungslicht ist also kein Problem. Grenzen findet die Ablesbarkeit nur bei spotartigem Lichteinfall, was aber bei allen Displays der Fall ist.

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Die Farbdarstellung ist sehr kräftig, ohne jedoch beispielsweise Fotoaufnahmen unnatürlich wirken zu lassen. Abgedeckt wird in etwa der sRGB-Farbraum. Die Pixeldichte beträgt bei einer Full-HD-Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten rund 424 ppi. Die Bildschärfe ist damit hoch. Ausfransungseffekte treten gelegentlich bei Schrifträndern auf, was aber bei vielen AMOLED-Displays der Fall ist. Die Blickwinkelabhängigkeit ist gering. Bei seitlicher Ansicht nimmt die Helligkeit nur wenig ab, helle Flächen erhalten dann aber einen sichtbaren Blaustich, auch ein typisches AMOLED-Problem. In der Praxis wird man das aber kaum bemerken, da die Farbänderung erst ab etwa 45 Grad Abweichung von der direkten Draufsicht auftritt. Das Display im ZTE Axon 7 Mini gehört derzeit zu den besten Anzeigen in Mittelklasse-Smartphones.


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Leistung für den Alltag

Die Anwendungsleistung definiert sich über den Snapdragon 617 SoC (MSM8952) von Qualcomm. Die acht Cortex-A53-Kerne des Prozessors takten im Axon 7 Mini mit maximal 4 x 1,2 und 4 x 1,5 GHz. 3 GB LPDDR3-Arbeitsppeicher mit 933 MHz unterstützen den Prozessor bei seiner Arbeit. Die synthetischen Benchmark-Tests fallen gut aus. Sie liegen in etwa auf dem Niveau des Exynos 7 Octa 7580, der im Samsung Galaxy A5 verbaut ist. Das Huawei P9 Lite ist mit dem hauseigenen HiSilicon Kirin 650 SoC noch ein bisschen flotter, taktet aber mit maximal je 2 und 1,7 GHz auch deutlich höher. In der Praxis bemerkt man den Leistungsunterschied nicht. Das Axon 7 Mini erfüllt alle Alltagsaufgaben ohne Einschränkungen. Apps starten schnell, Android 6.0.1 Marshmallow lässt sich flüssig bedienen. Das liegt auch an der einfach gehaltenen Bedienoberfläche MiFavor 4.0, die keine großen Ressourcen beansprucht. Bei der Grafikleistung gibt es ebenfalls keine Überraschung: Fordernde 3D-Spiele laufen in der Regel ruckelfrei. Viele Leistungsreserven bietet die Adreno 405 Grafik allerdings nicht.

Nimmt man das Axon 7 Mini aus dem Standby in die Hand, dann ist es sehr kühl. Bei der Bewältigung von Standardaufgaben wie Surfen, Chatten und Musikhören wird es etwas mehr als handwarm. Auf der Rückseite treten dann Temperaturen von etwa 41,9 °C auf. Die Wärmeentwicklung bei hohem Leistungsabruf fällt mit punktuell bis zu 51,1 °C moderat aus.

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Lecker: Android Marshmallow 6.0.1 und MiFavor 4.0

ZTE spendiert seinem Mittelklasse-Smartphone mit Marshmallow 6.0.1 ein fast aktuelles Android-Betriebssystem. Nougat 7 kann bereits in englischer Sprache manuell installiert werden. Over-the-Air liegt es für deutsche Modelle noch nicht vor, soll aber noch in diesem Jahr kommen. Im Vergleich zu anderen Mittelklassemodellen, die selten ein Upgrade auf eine komplett neue Betriebssystemversion erhalten, ist das schon fast Luxus.

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Die MiFavor-Oberfläche ist sehr einfach gehalten: Apps landen auf einzelnen Homescreens, durch die man seitenweise durchwischt. Einen App-Drawer, in dem alle Apps gesammelt werden, gibt es nicht. Auf den Homescreens ordnet man bei Bedarf Widgets an, um sich beispielsweise das Wetter oder Fotos anzeigen zu lassen oder einen Schnellzugriff auf seinen Media-Player zu haben. Wer will, ändert das Design nach eigenen Wünschen mit nur zwei Taps, denn bei Aufruf der Android-Tasten wird zusätzlich eine Taste eingeblendet, über die man ein Menü zur Anpassung des Aussehens findet.

Ein paar Apps hat ZTE auf dem Axon 7 Mini vorinstalliert. Neben den obligaten Google Apps sind das hauseigene Anwendungen beispielsweise für Kontakte, Kalender, Sprachmemo, Musik und Video sowie eine Auswahl an Werkzeugen wie Taschenlampe, Taschenrechner, Geräuschprüfer und Winkelmesser. Ebenfalls mit an Board ist WPS Office, um gängige Microsoft Office Dokumente bearbeiten zu können, und mit WebShare ein Online-Speicher und Backup-Programm. Allesamt sind das recht nützliche Apps, die den 32 GB großen Flash-Speicher aber recht arg dezimieren, denn für den Anwender stehen out-of-the-box nur 23,19 GB an Speicher zur Verfügung. Der lässt sich aber mit microSDXC-Karten um bis zu 256 GB erweitern. Die Speicherkarte teilt sich den Kombi-Slot mit einer Nano-SIM-Karte. Möchte man die Dual-SIM-Funktion benutzen, dann passt keine Speicherkarte mehr in das Smartphone.

Rauscharme Kameras

Die 16-Megapixel-Hauptkamera des ZTE Axon 7 Mini schießt Fotos mit einer maximalen Auflösung von 4609 x 3456 Bildpunkten. Die Fotos gelingen bei guten Lichtverhältnissen mit hoher Bildschärfe. Gut gefällt die Abbildung der Lichtverhältnisse bei der Aufnahme. Fotos sehen so realistisch aus, wenngleich ihnen etwas mehr Kontrast gut täte. Die Differenzierung in hellen und dunklen Flächen fällt in manchen Fällen nicht hoch genug aus. Dann saufen Details ab. Erfreulich ist das geringe Bildrauschen bei schlechteren Lichtverhältnissen. In Innenräumen bei moderatem Licht bleiben Details in Fotos deshalb sehr gut erkennbar. Nachtaufnahmen gelingen ebenfalls in guter Qualität. Bildrauschen tritt zwar auf und wird nochmal weichgezeichnet, in der Gesamtansicht wirken nächtliche Fotos gefällig.

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Der manuelle Aufnahmemodus der Kamera ist besonders interessant, bietet die App doch eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten für Verschlusszeit, ISO-Wert, Weißabgleich und Fokuseinstellung. Das lässt einigen Spielraum für kreative Fotos.

Videos nimmt die Kamera in Full HD 1080p bei 30 Frames pro Sekunde auf. Der Autofokus reagiert im Videomodus etwas träge, was Unschärfe bei Schwenks von fernen auf nahen Motiven zur Folge hat. Mitunter ruckelt die Bildaufnahme ein wenig. Einen optischen Bildstabilisator, um Verwacklungen zu verringern, besitzt das ZTE nicht. Die Abbildungsleistung der Kamera entspricht weitgehend der im Fotomodus: Videos wirken natürlich bei moderatem Kontrast.

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Auf der Vorderseite ist eine 8-Megapixel-Cam für Selfies untergebracht. Sie bietet einen Verschönerungsmodus, der das Bild in fünf Stufen weichzeichnet. Das bügelt zwar Falten und Hautunreinheiten weg, Fotos sehen dann aber unnatürlich und detaillos aus. Stellt man die Verschönerungsfunktion auf Stufe eins und korrigiert über einen Regler die Bildhelligkeit, dann lässt sich eine realistische und scharfe Abbildungsqualität auch bei weniger guten Lichtverhältnissen in Innenräumen erzielen.

Dolby Atmos Sound

Die Musikausgabe über das beiliegende In-Ear-Headset gelingt dem ZTE Axon 7 Mini sehr gut. Es fehlen zwar wie üblich wummernde Bässe, aber dafür kommen Mitten und Höhen klar und differenziert rüber. In einigen Liedern sind so völlig andere Nuancen zu hören als bei fast allen anderen Smartphones. Wer viel Musik hört, wird mit dem Axon 7 Mini deshalb glücklich werden, auch weil bei der Soundwiedergabe eine gewisse Klangkulisse aufgebaut wird. Darüber hinaus ist die maximale Lautstärke recht ordentlich, ohne dass dabei unschöne Verzerrungen auftreten. Die Höhen schlagen dann aber ein wenig stärker auf das Trommelfell durch.

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Die Unterstützung von Dolby Atmos macht sich bei entsprechend aufgenommenen Soundmaterial deutlich bemerkbar. Auf YouTube findet man jede Menge Videos mit Klangbeispielen. Dann lassen sich beispielsweise Geräusche über die In-Ears dreidimensional recht genau verorten, was einen tollen Klangeindruck hinterlässt.

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Interne Lautsprecher haben es immer schwer, mit der Klangausgabe über Kopfhörer mitzuhalten. Das ist beim Axon 7 Mini nicht anders. Aber: Der Sound ist in Stereo, denn das Smartphone besitzt auf der Vorderseite zwei Lautsprecher. Eine besondere Soundfülle entwickeln sie nicht, können aber einen kleinen Raum beschallen, sodass ein Song noch gut anhörbar ist. Es klingt dabei aber ein wenig nach Kofferradio. Auch hier gilt: Wer stationär Musik von seinem Smartphone hören will, sollte externe kabelgebundene Aktiv-Boxen oder einen guten Bluetooth-Lautsprecher benutzen.

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Verbindungsstark

Das ZTE Axon 7 Mini ist für ein Mittelklassemodell außerordentlich gut ausgestattet. LTE unterstützt es mit 300 Mbit/s im Download und 50 Mbit/s im Upload. Mit WLAN-ac fühlt sich das Smartphone im 2,4- und 5-GHz-Band gleichermaßen wohl. Mit Bluetooth-Zubehör verbindet sich das Axon 7 Mini über den Standard 4.1. Außerdem besitzt es den Nahbereichsfunk NFC. Im Test klappten alle Verbindungen prima. Zur Navigation werden A-GPS und GLONASS unterstützt.

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Das ZTE Axon 7 Mini besitzt eine Dual-SIM-Funktion.

Akkulaufzeit und Akkuladezeit

Der 2705-mAh-Akku ist beim ZTE Axon 7 Mini über die USB-C-Schnittstelle und Quick Charge 2.0 mit dem beiliegenden Ladegerät innerhalb 1:37 Stunden komplett aufgeladen. Bereits nach 15 Minuten ist der Akku zu 25 Prozent gefüllt. Es reicht also bereits eine kurze Ladezeit aus, um einen leeren Akku auf die Schnelle wieder aufzufüllen.

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In unserem Videotest spielte das LTE Axon 7 Mini unseren Film 9:20 Stunden in Dauerschleife ab. Bei einem üblichen Nutzungs-Mix von Surfen, Mailen, Chatten, Musikhören, Videowiedergabe und Telefonieren hält das Android Smartphone etwa eineinhalb Tage durch. Ein Smartphone mit guter Ausdauer.

Fazit

ZTE macht mit dem Axon 7 Mini fast alles richtig. Das AMOLED-Display ist sehr gut, die Anwendungsleistung überzeugt und die Ausstattung ist überdurchschnittlich. Beim Sound über Kopfhörer sticht das Smartphone im Vergleich zur Konkurrenz deutlich hervor. Auch die Kameras überzeugen mit einer guten Fotoqualität. Zu Meckern gibt es wenig: Eigentlich gibt nur der Fingerabdrucksensor Anlass zur Kritik. Sind die Finger feucht, reagiert er gar nicht oder nur nach etwas Zureden. Wer ein gutes Mittelklasse-Smartphone haben möchte, hat mit dem Axon 7 Mini ein weiteres empfehlenswertes Gerät zur Auswahl.

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