Tschüss Evernote: So gelingt der Umstieg auf Microsoft OneNote

Tschüss Evernote: So gelingt der Umstieg auf Microsoft OneNote

Umstieg Evernote zu OneNote

Seit fast acht Jahren benutze ich den Cloud-Notizbuchdienst Evernote, um meine Notizen thematisch geordnet auf all meinen Geräten unabhängig vom verwendeten Betriebssystem zu synchronisieren. Da trifft es besonders schwer, dass der Dienst Änderungen eingeführt hat, die sowohl Benutzer der kostenfreien Basic-Variante als auch zahlende Kunden im Plus- und Premium-Tarif herbe treffen und den Notizbuchdienst – na sagen wir mal – unattraktiv werden lassen. Als Alternative bietet sich Microsoft OneNote an, das bereits in OneNote 2016 oder OneNote für Windows 10 nahezu den gleichen Funktionsumfang besitzt wie Evernote in der Premium-Variante, darüber hinaus aber komplett kostenfrei ist. Wir zeigen, wie man Notizbücher von Evernote zu OneNote migriert.

Unattraktives Evernote

Evernote bietet in der kostenfreien Basic-Variante nur noch die Nutzung über native Apps auf zwei Geräten an, auf allen weiteren Geräten muss man die Web-Version benutzen. Für Anwender, die ihre Notizen auf mehreren Geräten lokal aktuell halten und gegebenenfalls offline nutzen wollen, ist Evernote dann keine sinnvolle Lösung mehr. Evernote möchte damit augenscheinlich Basic-Nutzer zum Umstieg auf einen kostenpflichtigen Plus- oder Premium-Tarif bewegen. Unglücklicherweise hebt der Anbieter zeitgleich die Preise für diese Bezahltarife deutlich an: Bisher lagen die monatlichen Preise bei 3 Euro für die Plus-Variante und 5 Euro für den Premium Tarif, im Jahres-Abo 20 und 40 Euro. Im Plus-Tarif möchte Evernote nun rund 4 Euro pro Monat oder 30 Euro im Jahr haben, im Premium-Tarif, der mehr monatliches Speichervolumen umfasst, sind es 7 Euro pro Monat oder 60 Euro jährlich. Diese Preiserhöhung ist für viele User zu hoch, zumal dann, wenn sie den Dienst nur gelegentlich benutzen. Kein Wunder also, dass Evernote in Internet-Foren in recht kurzer Zeit in Misskredit geraten ist und Noch-Anwender verstärkt nach einer kostenfreien Alternative suchen, die möglichst nix oder zumindest weniger als Evernote kostet.

Alternative OneNote: Mehr für weniger

Die häufig bevorzugte Alternative lautet Microsoft OneNote 2016 oder OneNote für Windows 10. Sie sind Teil von Windows 10, des Microsoft Office-Pakets oder als Stand-Alone-App kostenlos erhältlich. Microsoft bietet OneNote aber nicht nur für Windows, sondern auch für OS X und mobile Betriebssysteme wie Android und iOS an, sodass Notizen auf vielen gängigen Geräten synchronisiert werden können.

OneNote für Mac

OneNote für OS X hat nahezu den gleichen Funktionsumfang wie die Windows-Version.

Der Funktionsumfang von OneNote entspricht weitgehend dem von Evernote in der Premium-Ausgabe. Nach einem Umstieg muss man also auf nichts verzichten. Im Gegenteil: Eine Limitierung des monatlichen Speichervolumens gibt es bei OneNote nicht und Freihand-Skizzen können direkt in den Notizen erledigt werden. Wer will, scannt Visitenkarten über die App ein. Die Windows und OS-X-Variante von OneNote unterscheiden sich übrigens auch nur noch in Nuancen im Funktionsumfang voneinander. Das war mal anders. Besonders attraktiv macht OneNote, dass es komplett kostenfrei zu haben ist.

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Datenmigration unter Windows

Damit die mühsam erstellten Notizbücher mit Textnotizen, Fotos und weiteren Dateianhängen in OneNote nicht neu erstellt werden müssen, gibt es als einzige Möglichkeit nur die Datenmigration über ein Import-Tool von Microsoft. Evernote selbst bietet keine Export-Funktion in andere Notizbuch-Formate an. Lediglich das hauseigene ENEX-Format in XML, das auch die Struktur der Notizbücher enthält und ein Export als HTML-Seite sind möglich. Mit beiden Formaten können andere Notiz-Apps allerdings nichts anfangen. Damit die Migration nach OneNote klappt, greift das Microsoft Import-Tool auf die ENEX-Datei von Evernote zurück. Für andere Betriebssysteme bietet Microsoft keinen Importer an. Benutzer von Macs unter OS X müssen daher den Umweg über ein Windows System gehen. Auch für mobile Betriebssysteme wie Android oder Apples iOS gibt es kein Migrations-Tool.

Das Evernote-Import-Tool stellt Microsoft kostenfrei auf der OneNote-Seite zur Verfügung. Eine Installation ist nicht notwendig. Es reicht aus, wenn man die Datei unter Windows aufruft.

Nach dem Start akzeptiert man die Nutzungsbedingungen.

Evernote01

Sofern Evernote auf dem Rechner installiert ist, findet das Tool automatisch die Datenbank-Datei von Evernote und listet alle darin enthaltenen Notizbücher auf. Je nach Bedarf wählt man Notizbücher, die nicht übernommen werden sollen, einfach ab. Ist Evernote nicht installiert, dann klickt man auf „Import a file instead“ und importiert eine zuvor mit Evernote exportierte ENEX-Datei.

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Im nächsten Schritt meldet man sich mit seinem Microsoft-Live-Konto an, das mit OneNote verknüpft ist.

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Das Tool möchte dann wissen, wie die alten Evernote-Notizen übernommen werden sollen. Die Option „Notebooks to notebooks“ übernimmt alle Notizbücher mit den zugeordneten Notizen. Die Option „Pages to pages“ übernimmt die Notizen seitenweise. Falls Notizen in Evernote getaggt wurden, kann man sie nach Tags geordnet in OneNote importieren.

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Das Tool migriert dann die Notizbücher mit allen Notizen inklusive Anhängen in die Microsoft-Cloud. Lokal wird zunächst nichts gespeichert, auch dann nicht, wenn OneNote bereits installiert sein sollte.

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Abhängig von der Anzahl der Notizbücher, Notizen und Dateianhänge kann der Import mehrere Minuten dauern, da die Dateien in die Microsoft-Cloud geladen werden.

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Die Notizbücher stehen dann auf allen Geräten, auf denen OneNote installiert ist, über die Cloud zur Verfügung.

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