Turris eMOX: Spannender modularer Open Source Router auf Indigogo

      Turris eMOX: Spannender modularer Open Source Router auf Indigogo

      Es gibt so Produkte, über die stolpert man eher zufällig, aber umso länger man darüber nachdenkt, desto mehr Sinn ergibt das Konzept. Darunter fällt der Turris MOX definitiv.

      Bei dem Turris MOX handelt es sich in erster Linie um einen modularen Router, der auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten werden kann Gestartet wurde das Projekt vom tschechischen Domainverwalter CZ.nic, die auch schon vor rund drei Jahren den Open Source Router Turris Omnia vorgestellt haben. So ganz neu ist man auf dem Gebiet also nicht.

      Was den MOX nun so besonders macht: Prinzipiell besteht das System vor allem aus dem MOX A Board, das mit einem Gbit LAN-Port, Stromanschluss und USB 3.0 Port daher kommt. Auch ein MicroSD-Slot ist mit an Bord. Als Basis dient ein Marvel Armada 3720 DualCore SoC, dem 512MB RAM und 8MB Flashspeicher zur Verfügung stehen. Auch ein WLAN-Modul mit 5Ghz und 2×2 MiMo unterstützung ist bereits mit an Bord. Diese Basiskonfiguration soll laut CZ.nic lediglich 3 Watt benötigen.

      Darüber hinaus lässt sich der Turris MOX dann aber über Zusatzmodule erweitern. Das MOX B Erweiterungsmodul fügt dem System einen mPCIe Slot und einen SIM-Slot hinzu, das MOX C Modul vier Gbit Ethernet Ports und das MOX D Modul einen SFP Port. Die Module können dabei frei kombiniert werden, mit ein paar EInschränkungen: Es kann nur jeweils ein Modul des gleichen Typs verwendet werden. Auch können MOX C und MOX D Board nicht kombiniert werden.

      Die Verbindung der einzelnen Module erfolgt über einen 64-Pin Connector, der seitlich am Board platziert ist. So lässt sich der Router nach den eigenen Wünschen Konfigurieren. Der mPCIe Slot unterstützt beispielsweise SSDs, WLAN-Module oder auch WWAN Module für eine Verbindung per LTE oder UMTS. Möglich wäre also jede Menge – beispielsweise ein mobiles Mini-NAS mit integriertem 4-Port Switch und WLAN, oder auch ein LTE-Router mit 4Gbit Ports und WiFi. Die meisten derzeit verfügbaren Modelle bieten hier deutlich weniger Flexibilität.

      Passend zum Setup gibt es auch ein modulares Gehäuse, das auf das individuelle Setup abgestimmt werden kann. So kommt das System außerdem sehr kompakt daher, was es für den mobilen Einsatz prädestiniert.

      Eine Besonderheit ist hier zudem, dass nicht nur die Software unter Open Source Lizenz veröffentlich wird, sondern auch die Hardware. Hardware-Produzenten oder auch Privatnutzer haben somit alle nötigen Informationen an der Hand, um modifizierte Soft- oder Hardware für den Turris MOX zu bauen.

      Als Software kommt Turris OS zum Einsatz, das auf der bekannten Open Source Software OpenWRT basiert. Zukünftig sollen aber auch gängige Linux-Distributionen damit genutzt werden können. Bei den Modulen sind vorerst keine weiteren geplant, allerdings hält man einen 8-Port Switch und ein Dual-mPCIe Modul für möglich. Auch eine leistungsfähigere Basis sowie PoE Unterstütung soll es eventuell in der Zukunft geben. Vorerst will man sich aber nur der Entwicklung der angekündigten Module widmen.

      Das Projekt steckt aktuell noch in den Kinderschuhen und man hat lediglich einen Prototypen parat. Die Fertigung soll im Laufe diesen Jahres anlaufen, sodass im November die Unterstützer beliefert werden.

      Mit jeweils 29 US-Dollar sind die Module angenehm günstig, auf Indigogo stehen aber auch diverse Bundles bis hin zum „Simple NAS“ Bundle für 399 Dollar zur Unterstützung bereit. Am Interessantesten ist wohl das „Classic“ Set, bestehen aus den MOX A,B und C Modulen. Damit lässt sich schon allerhand anstellen und das SFP Modul dürfte dann auch eher was für professionelle Anwender sein.

      Spannend bleibt natürlich wie immer, ob das Projekt am Ende wirklich etwas wird oder ob es zu Verzögerungen kommt. Gerade bei Technik hat Crowdfunding via Indigogo oder Kickstarter ja nicht nur Erfolgsgeschichten hervorgebracht. Naja, eigentlich nur sehr wenige Erfolgsgeschichten… Da hinter dem Turris MOX aber einerseits ein Team steht, das bereits einen Open Source Router erfolgreich produziert hat und zudem zum Tschechischen Domain-Registrar gehört dürfte es zumindest recht sicher sein, dass das Projekt kein Scam ist.

      Mehr Details gibts natürlich auf der Kampagnenseite, dort könnt ihr das gute Stück dann auch direkt unterstützen.

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