US-Startup SolidEnergy sagt kurzatmigen Smartphone-Akkus den Kampf an

US-Startup SolidEnergy sagt kurzatmigen Smartphone-Akkus den Kampf an

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Das kleine US-Unternehmen SolidEnergy gibt es erst seit 2012 und es beschäftigt derzeit nur 12 Mitarbeiter. Dennoch will das Startup jetzt nichts anderes geschaffen haben als eine kleine Revolution für die Smartphone-Branche, wie Forbes berichtet. Durch einen neuartigen Lithium-Ionen-Akkumulator soll das ein- bis zweimalige Aufladen pro Tag bei vielen Mobilgeräten schon bald der Vergangenheit angehören beziehungsweise die Konstruktion noch flacherer Modelle möglich sein.

SolidEnergy wurde laut dem Forbes-Artikel von Forschern des Massachusetts Institute of Technology gegründet, wo man sich bereits seit längerem mit Akku-Technologien beschäftigt. Beim US-Startup will man nun einen Akkumulator entwickelt haben, der mit einer Energiedichte von 1200 Wh/L glatt die doppelte Leistungsdichte eines herkömmlichen Lithium-Ion-Akkus (600 Wh/L) aufweist.

Diese beachtliche Steigerung der Akku-Kapazität macht den vorliegenden Informationen nach die Verwendung eines neuen Materials für die Anode möglich. Im Gegensatz zu herkömmlichen Graphit-Anoden setzt SolidEnergy auf ein Stück Lithium auf Kupfer, das fünfmal kleiner ist als das was bislang in Akkus zu finden ist. Zudem verwendet das Startup für seinen neuartigen Akku einen Elektrolyten, bei dem die elektrochemische Reaktion bereits auf Zimmertemperatur eingeleitet wird.

Laut Forbes sieht SolidEnergy seine Akku-Technologie prädestiniert für den Einsatz in Smartphones. Dank der doppelten Leistungsdichte sollen entweder Geräte mit längeren Laufzeiten  oder aber noch kleineren Akkus gebaut werden können. Interessant ist der Hinweis, dass SolidEnergy bereits an einem Batterie-Modul für Googles modulares Smartphone „Project Ara“ tüftelt. Darüber hinaus soll sich das kleine US-Unternehmen in Gesprächen mit diversen Smartphone-Herstellern befinden, darunter wohl auch Apple.

Den leistungsfähigen Akku will SolidEnergy im Übrigen nicht selbst produzieren, sondern dafür mit großen Batterieherstellern zusammenarbeiten. Laut Forbes könnte sich allerdings genau dieser Punkt letztlich noch als der Stolperstein für den Durchbruch der neuen Technologie erweisen: Bei der Fertigung solcher Akkus in großen Stückzahlen treten häufig Qualitätsprobleme auf. Zudem ist ungewiss, wie die potentiellen Auftragsfertiger der SolidEnergy-Entwicklung gegenüberstehen, da sie vermutlich ihre Produktionsanlagen erst für die Herstellung des neuen Akkutyps anpassen müssten.

Bild: SolidEnergy
Quelle: Forbes via Computerbase

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