USB 3.0, USB 3.1, USB 3.2, USB Type C: Das steckt hinter den Bezeichnungen

      USB 3.0, USB 3.1, USB 3.2, USB Type C: Das steckt hinter den Bezeichnungen

      Der USB-Anschluss begleitet uns mittlerweile seit 20 Jahren. 1996 wurde er vorgestellt und ist seitdem kaum noch weg zu denken. Egal ob das Smartphone, die externe Festplatte, Drucker, Scanner oder sogar externe Displays – nahezu jedes Gerät wird mittlerweile per USB mit dem PC oder Notebook verbunden. Seit der Einführung von USB 3.0, 3.1 und Type C gibt es allerdings zunehmend Verwirrung rund um den USB-Anschluss. Eine Übersicht, welche Bezeichnung was bedeutet haben wir daher für euch zusammengetragen.

      Doch was hat sich nun geändert, das nun für Verwirrung sorgt? So einiges, denn mit USB 3.0 und 3.1 kamen einige Änderungen und Erweiterungen des Standards. Besonders USB Type C sorgt noch für Chaos, denn der Anschluss bedeutet nicht, dass auch ein neuer USB-Standard zum Einsatz kommt. Fangen wir aber erstmal mit den aktuellen Standards an.

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      USB 3.2: Neue Bezeichnungen für alte Standards

      Ende Februar 2019 gab das USB-Konsortium die neuen Anschluss-Namen bekannt. Wer auf Übersichtlichkeit gehofft hat, wird enttäuscht werden. So leicht wird es uns leider nicht gemacht. Die neuen Namen für die alten USB-Standards haben wir euch in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

      USB 3.2 Übersicht
      USB 3.0 USB 3.1 Gen 1 USB 3.2 Gen 1 (5 Gbit/s)
      USB 3.1 USB 3.1 Gen 2 USB 3.2 Gen 2 (10 Gbit/s)
      USB 3.2   USB 3.2 Gen 2×2 (20 Gbit/s)

      Ein Problem bleibt allerdings weiterhin ungelöst. Ihr könnt der Bezeichnung nicht entnehmen, welche Anschlussform es ist. USB 3.2 Gen 1 und USB 3.2 Gen 2 sind nämlich sowohl als USB-A als auch als USB-C-Port möglich. Lediglich USB 3.2 Gen2x2 ist immer ein USB-C-Anschluss.

      Im folgenden findet ihr die einzelnen Möglichkeiten, die die einzelnen Standards bieten. Da sich die neuen Bezeichnungen noch nicht in der Produktwelt wiederfinden, benutzen wir dort die bisherigen Bezeichnungen.

      USB 3.0/3.1

      USB 3.0 kam 2011 auf den Markt beziehungsweise war ab 2011 auch wirklich auf dem Markt erhältlich. Der neue Standard brachte vor allem eine höhere Übertragungsrate, aber auch eine höhere mögliche Leistung von bis zu 4,5W, die über die Kabel und Anschlüsse übertragen werden dürfen. Genannt wird die erhöhte Datenübertragungsrate auch „USB SuperSpeed“.

      Schon 2013 kam dann USB 3.1 auf den Markt, das noch einmal höhere Datenraten erreicht. Allerdings entschied man sich daraufhin auch, die Namensgebung der USB 3 Standards neu zu vergeben, sodass USB 3.0 zu USB 3.1 Gen 1 und die neuen SuperSpeed+ Anschlüsse USB 3.1 Gen 2 wurden. Erschwerend kommt noch dazu, dass USB 3.1 Gen. 1 meist nur als USB 3.1 oder gar noch als USB 3.0 aufgeführt wird.

      Um welchen Anschluss es sich handelt, erkennt man daher meist erst nach genauerem Hinsehen am des daneben gedruckten Symbols oder der Farbcodierung des Anschlusses. So ist ein USB 2.0 Anschluss schwarz, USB 3.1 Gen 1 Anschluss blau und USB 3.1 Gen 2 rot. Darüber hinaus gibt es noch weitere Farben wie gelbe „PowerUSB“ USB 2.0 Slots, die eine höhere Leistung von 1A statt 0,5A liefern können und oft auch bei ausgeschaltetem Notebook oder PC Energie liefern.

      Was die Symbole genau bedeuten:

      SS – USB 3.1 Gen. 1 „SuperSpeed“. Bis zu 4GBit/s Datenübertragung, ansonsten keine Besonderheiten.

      SS+ oder SS10 – USB 3.1 Gen. 2 „SuperSpeed+“. Bis zu 10GBit/s theoretisch mögliche Datenübertragungsrate. Ansonsten gibt es auch hier keine Besonderheiten. Beide Anschlüsse sind auch voll abwärtskompatibel bis USB 1.0.

      SS+DP oder SS10 DP – USB 3.1 Gen. 2 „SuperSpeed+“ mit DisplayPort Integration. Es hat die gleichen Spezifikationen wie der normale USB 3.1 Gen. 2, zusätzlich ermöglicht er aber auch die Übertragung von Display-Signalen via DisplayPort. Es kann also ein Monitor angeschlossen werden, der parallel auch als USB-Hub dient, mit nur einem Kabel.

      Blitz – Thunderbolt 3. Thunderbolt 3 wird als USB Type C Anschluss ausgeführt und bietet neben USB 3.1 Gen 2 und Displayport 1.3 auch Thunderbolt 3 als Übertragungsart.

      Zusatz „PD“ oder Batterie-Symbol – Power Delivery. Der Standard Power Delivery kam mit USB 3.1 Gen 2 hinzu und kann je nach Ausführung und Kabel bis zu 100W übertragen. Ist der Zusatz vorhanden, ist es also möglich entweder externe Hardware mit bis zu 100W zu versorgen oder das Notebook über den Anschluss mit Energie versorgen zu lassen. Ein Beispiel aus der Praxis: Der externe Monitor im heimischen Büro verfügt über USB 3.1 Gen 2 mit Displayport oder gar Thunderbolt 3 mit Power Delivery. Hier ist es möglich, dass der Monitor direkt als Dockingstation für ein Notebook genutzt wird, da über ein einzelnes Kabel das Notebook mit Strom versorgt wird, während es Bild, Ton und USB-Daten über das gleiche Kabel an den Monitor überträgt. Externe Peripherie bleibt dann einfach am USB-Hub des Monitors angeschlossen.

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      USB Type C

      Die Standards sind soweit noch recht übersichtlich. Unübersichtlich wird es allerdings durch USB Type C. Der Standard selbst gibt nämlich ausschließlich eine Anschlussform an, nicht welcher USB-Standard sich dahinter verbirgt.

      Aber erstmal zu den Vorteilen: Durch seine Bauform ist USB Type C weit vielseitiger und vor allem verdrehsicher. Das lästige drehen, bis das USB-Kabel endlich passt entfällt damit. Auch benötigt der Anschluss weniger Platz, als ein USB Typ A Anschluss. Die Vielseitigkeit zeigt sich schon in der obigen Liste: Alle dort genannten Anschlussarten können als USB Type C ausgeführt werden.

      Hier liegt dann aber auch das Problem: Ist der Anschluss, wie sehr häufig bei Smartphones der Fall, nicht gesondert gekennzeichnet weiß man als Nutzer nicht, welche Standards nun unterstützt werden. Manche Smartphones mit USB Type C Anschluss wie das HTC 10 unterstützen dann USB 3.1 Type C Dockingstations mit HDMI, Ethernet und USB-HUB – andere wie das Huawei Mate 9 setzen jedoch noch auf USB 2.0 und unterstützen eine solche Dock nur stark eingeschränkt.

      Gibt der Hersteller also nicht vollständig an, welche Standards er in seinen USB Type C Anschlüssen verwendet hat, geht das Rätselraten um passende Kabel, Adapter und Geräte los. Wo man früher dem Verkäufer mitteilte, man bräuchte ein USB-Kabel für einen Drucker, muss man heute schon genauer sein: Man braucht beispielsweise für den Anschluss eines Monitors aus obigem Beispiel ein USB 3.1 Gen 2 Type C Kabel mit Power Delivery (PD) und DisplayPort (DP).

      Apple treibt das Ganze auf die Spitze, denn um die aktuellen MacBook und MacBook Pro zu laden benötigt man ein kompatibles Kabel – dieses erkennt man ausschließlich anhand der Seriennummer auf dem Kabel selbst.

      Eine wirkliche Lösung gibt es bislang nicht, denn es bleibt den Herstellern überlassen, auf welche Standards sie setzen. Die CES 2017 hat allerdings eine starke Tendenz in Richtung Thunderbolt 3 gezeigt, zumindest bei Notebooks. Hier wären dann wirklich alle Standards abgedeckt, ohne Rätselraten. Die Smartphone-Hersteller sind aber weiterhin eher zurückhaltend mit den Angaben, was den verwendeten Standard angeht.

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      Zusammengefasst

      Um einen USB-Anschluss zu identifizieren hilft vor allem ein Blick auf die Farbe des Anschlusses. Schwarz steht für USB 2.0 und älter, während blau USB 3.1 Gen 1 (USB 3.0) und Rot USB 3.1 Gen 2 markiert.

      Bei einem USB Type C Anschluss hilft aber nur ein Blick auf die Logos am Anschluss – oder gar in die Spezifikationen im Datenblatt. Gerade Smartphones machen es einem hier schwer und die Informationen zum USB-Standard sind tief in den technischen Details vergraben – wenn sie denn überhaupt aufgelistet werden.

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