Vergleich: Welche Intel-CPU ist die beste für Gaming?

      Vergleich: Welche Intel-CPU ist die beste für Gaming?

      Gerade als Gaming-Fan will man ja oft das neueste, schnellste und bunteste Setup. Doch ist das überhaupt nötig? Bei der CPU-Wahl sollte man etwas genauer hinsehen, wie unser Vergleich der aktuell beliebtesten Intel Desktop-CPUs zeigt.

      Um herauszufinden, welche CPU ihr zum Zocken wirklich braucht, haben wir Intels aktuelles Line-up durch einen Testparcour gejagt. Zum Einsatz kam dafür natürlich immer die gleiche PC-Plattform:

      • Mainboard: Gigabyte Z690 Aorus Master
      • RAM: Kingston Fury 32 GB (2x 16GB) DDR5
      • GPU: ASUS TUF GeForce RTX 3080 Ti
      • Netzteil: be quiet! Straight Power 11 1000W
      • M.2 SSD: WD Black SN850
      • Gehäuse: Fractal Design Torrent Compact Black RGB TG Light Tint
      • CPU-Kühler: be quiet! Dark Rock Pro 4

      Damit sollte sich jede der getesteten CPUs ans Limit bringen lassen. Apropos Limit: Alle TDP-Limits wurden natürlich aufgehoben, die Prozessoren konnten sich also völlig frei entfalten. Je nach Test haben einzelne Kontrahenten daher schon mal an der 300W-Marke gekratzt.

      Doch wer sind diese Kontrahenten? Intel hat eine so breite Palette an Modellen, dass wir nicht alle testen konnten. Die vier beliebtesten Gaming-CPUs allerdings schon: Den Intel Core i9-12900K, Core i7-12700K, Core i5-12600K und Core i5-12400F. Letzterer ist der einzige nicht übertaktbare Vertreter im Line-up. Gleichzeitig ist er auch der einzige ohne integrierte Intel Iris-Xe Grafik.

      Die Unterschiede der CPUs hier noch einmal als Übersicht:

      INTEL Alder Lake-S
      Prozessorkerne
      (P+E)
      Threads Intel Smart Cache (L3) Max. Boost-Takt P-Core/E-Core) iGPU PCIe-Lanes (CPU) Arbeitsspeicher (maximale Geschwindigkeit) Maximaler Arbeitsspeicher Energie-Package (Basis/Turbo) Preis*
      i9-12900K 16 (8P+8E) 24 30MB Bis zu 5,2 GHz (P) | Bis zu 3,9 GHz (E) Intel UHD Graphics 770 20 DDR5-4800
      DDR4-3200
      128GB 125W | 241W 589,00€
      i7-12700K 12 (8P+4E) 20 25MB Bis zu 5,0 GHz (P) | Bis zu 3,8 GHz (E) Intel UHD Graphics 770 20 DDR5-4800
      DDR4-3200
      128GB 125W | 190W 429,00€
      i5-12600K 10 (6P+4E) 16 20MB Bis zu 4,9 GHz (P) | Bis zu 3,6 GHz (E) Intel UHD Graphics 770 20 DDR5-4800
      DDR4-3200
      128GB 125W | 150W 309,00€
      i5-12400F 6 (6P+0E) 12 18MB Bis zu 4,4 GHz 20 DDR5-4800
      DDR4-3200
      128GB 65W | 117W 179,28€

      Auf den ersten Blick ist schon klar, dass die Unterschiede vor allem in der Anzahl der Kerne liegen. Unser kleinster Vertreter im Test setzt ausschließlich auf Performance-Cores, während der Rest auf eine Mischung aus Performance- und Efficiency-Cores setzt.

      Doch was bedeutet das in der Praxis? Dass mehr Kerne im Multitasking und bei Aufgaben mit Multi-Core-Unterstützung mehr Leistung bedeuten, ist ziemlich klar und zeigen auch die üblichen synthetischen Benchmarks.

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      Hier liegt der Core i9-12900K klar vorne, geschuldet ist das den acht Performance- und acht Efficiency-Cores. Der Core i5-12400F mit seinen sechs Performance-Cores liegt deutlich zurück. Das macht sich dann auch in Kreativ-Tools wie Photoshop und DaVinci Resolve bemerkbar. Wobei hier die Unterschiede schon nicht mehr so eindeutig sind wie noch in den synthetischen Benchmarks.

      Solltet ihr neben Gaming also auch noch anderen, leistungsintensiven Aufgaben nachgehen, könnt ihr hier fast schon aufhören zu lesen. Aber auch nur fast. Denn natürlich liefern hier die Modelle mit mehr Kernen auch mehr Leistung und damit reduzierte Render- und Exportzeiten. Das kommt dann auch für Streamerinnen und Streamer zum Tragen, denn hier laufen neben den Games natürlich noch Dinge wie OBS, Browser-Tabs, usw. Alles Aufgaben, die die Efficiency-Cores problemlos übernehmen können.

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      Soweit also keine großen Überraschungen. Kommen wir daher zum Gaming, wofür sicher die meisten hier sind – und hier sieht es gleich ganz anders aus. Denn: Die Unterschiede sind oft so minimal, dass sie auch auf die üblichen Messtoleranzen zurückzuführen sein können. Nur wenig Titel nutzen die Mehrleistung wirklich aus.

      Die üblichen AAA Titel allerdings sehen nahezu keine Unterschiede. In Cyberpunk 2077, Assasins Creed: Valhalla, Control und auch Shadow of the Tomb Raider sind die Kontrahenten nur wenige FPS auseinander. Egal, ob in Full HD- oder WQHD-Auflösung. Umso höher die Auflösung, desto geringer die Unterschiede. Denn hier limitiert selbst mit einer RTX 3080 Ti eher die Grafikkarte als die CPU.

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      ANNO 1800 und Counterstrike Global Offensive sind dann in unserem Test-Lineup die beiden Ausreißer. Allerdings sind die Unterschiede auch hier nicht gigantisch. In ANNO reden wir noch von knappen 10% bei Full HD-Auflösung zwischen unserem günstigsten und teuersten Prozessor. In CS:GO sind es noch ein paar Prozent mehr, aber hier bewegen wir uns auch in Bereichen von weit über 400FPS, wirkliche Bedenken braucht man also eher nicht haben.

       

      Fazit

      Die Ergebnisse machen Analyse und Fazit ziemlich einfach: Wollt ihr einfach nur aktuelle Games zocken ist es nahezu egal, welche CPU ihr wählt. Nicht egal ist aber das Budget: Ein Core i5-12400F liegt mit derzeit rund 180 Euro lockere 400 Euro unter dem 12900K für 580 Euro. Das ist aktuell schon ein Mittelklasse Gaming-Monitor mit WQHD-Auflösung und 144Hz.

      Daher, wenn ihr aktuell einen reinen Gaming PC plant: Ein Core i5-12400F performt nur in wenigen Titeln messbar schlechter als ein 12900K – wenn überhaupt. Neben dem höheren Kaufpreis der CPU kann man zudem noch am Mainboard etwas sparen, da kein Z690 Chipset für Overclocking nötig ist. Und wenn ihr übertakten wollt, wäre der Core i5-12600K die Budget-freundlichste Wahl.

      Auch bei gemischter Nutzung, also Gaming, Editing, Streaming oder auch Software-Entwicklung wäre der Core i7-12700K das Maximum, das ich empfehlen würde. Der Aufpreis zum 12900K zusammen mit der noch höheren Energieaufnahme bei relativ geringer Mehrleistung ist das einfach nicht wert. Nur wer wirklich, aus welchen Beweggründen auch immer, das absolut leistungsfähigste Modell will kann und sollte zum 12900K oder gar KS greifen.

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