Windows 10 Anniversary Update kommt im Sommer – die Neuerungen

Windows 10 Anniversary Update kommt im Sommer – die Neuerungen

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Am gestrigen Abend deutscher Zeit hat Microsoft die Keynote zur Build-Entwicklerkonferenz abgehalten. Traditionsgemäß werden dort einige Neuigkeiten des Unternehmens ausführlich gezeigt und einen Ausblick auf die Zukunft gegeben. Ein großes Thema ist dort natürlich das Windows 10 Betriebssystem. Microsoft hat in den letzten Monaten ordentlich daran gearbeitet und bringt im Sommer ein größeres kostenloses Update. Dieses erweitert das Betriebssystem um einige interessante Funktionen.

Windows Hello für alle Programme

Microsoft hat mit Windows Hello ein biometrisches Authentifizierungssystem für das Betriebssystem eingeführt. Die Windows-Geräte können beispielsweise über einen Fingerabdruck-Scanner oder einen Iris-Scan entsperrt werden. Diese Funktionen bietet Microsoft nun auch für Drittsoftware an. Bald wird es also möglich sein, in Webseiten, E-Mail Konten und sonstigen Programmen einen Login über ein biometrisches Merkmal durchzuführen – ohne zusätzliche Passworteingabe.

Erweiterungen für Eingabestifte

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Ein wichtiger Bestandteil, beispielsweise der Surface-Geräte, ist der Stift. Mit dem Windows 10 Update kann man noch mehr mit dem Stift anfangen als bisher. Der neue sogenannte Ink Workspace liefert dafür die notwendigen Tools. Man kann sehr einfach Screenshots erstellen und diese beschreiben, Notizen anlegen oder auch ganz einfach über das Sketchpad Zeichnungen erstellen. Zudem gibt es auch eine API, sodass interessierte Entwickler diese Funktionalitäten auch in eigene Programme und Apps integrieren können.

Bash Shell kommt – nein, kein Aprilscherz!

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Der Hauptbestandteil von so gut wie allen Linux-Betriebssystemen und auch Apples OSX ist die sogenannte Bash Shell. Microsoft hat nun mit dem Unternehmen hinter der Linux-Distribution Ubuntu zusammengearbeitet und die Bash Shell in Windows 10 integriert. Sie läuft nativ auf dem System und nicht etwa als Emulation. So können so gut wie alle bekannten Befehle auch unter Windows genutzt werden. Für Normalnutzer ist dies vielleicht jetzt keine besonders große und aufregende Neuerung, für die Fortgeschrittenen ist das aber wirklich genial. Die Resonanz von den Entwicklern war enorm und damit hat offensichtlich auch keiner gerechnet.

Windows Store wird mit dem Xbox One Store vereint

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Der Windows Store ist unter Windows 10 nach wie vor eine schwierige Nummer. Kaum jemand nutzt den Store sondern installiert Programme ganz einfach über andere Quellen. Dies liegt auch daran, dass die Auswahl im Windows Store, verglichen mit den verfügbaren Programmen für Windows generell, einfach verschwindend gering ist. Microsoft will jetzt aber ernsthaft dagegen ankämpfen und hat einen App Converter gezeigt. Mit diesem ist es möglich „alte“ Win32 Programme mit dem Windows Store kompatibel zu machen. Dies haben sie mit dem relativ alten Spiel „Age of Empires II“ (Ich habe es geliebt!) demonstriert. Für Entwickler ist durch den Converter der Aufwand ihr Programm auch im Windows Store anzubieten also ziemlich gering. In Zukunft kann der Windows Store so vielleicht doch irgendwann die erste Anlaufstelle für neue Programme werden.

Zudem hat Microsoft angekündigt den Xbox One Store und den Windows Store zu vereinen. Das bedeutet nicht nur eine bessere Übersicht, sondern auch, dass kompatible Windows Programme auf der Xbox One installiert werden können.

Cortana wird intelligenter und offener

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Auch zum persönlichen Assistenten Cortana hat Microsoft ein paar Neuerungen demonstriert. Der Assistent kann nun direkt vom Sperrbildschirm aufgerufen werden, ohne dass das betroffene Gerät entsperrt werden muss. Zudem holt sich Cortana bald Informationen aus mehr Quellen. So kann man Cortana beispielsweise fragen „In welchen Spielwarengeschäft war ich letztes Jahr als ich die Build besuchte“? Anhand des Kalendereintrags weiß Cortana dann, was „die Build“ ist und sucht nach passenden Orten an denen man sich aufgehalten hat. Darüber hinaus können jetzt auch Entwickler ihre eigenen Features in Cortana integrieren, sodass Cortana in Zukunft hoffentlich sinnvoll wird.

Künstliche Intelligenz: Chat Bots 

https://www.youtube-nocookie.com/watch?v=n_saS02iuXk

Microsoft unternimmt einige Anstrengungen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Auf der Build zeigte das Unternehmen erstmalig sogenannte Chat Bots. Mit diesen Bots kann man ganz einfach schreiben oder reden als wären es normale Personen. Dies zeigte Microsoft am Beispiel eines Bots für einen Pizzalieferanten. Man kann ihm seine Bestellung mitteilen und dieser sendet sie dann weiter an den entsprechenden Store. Ein weiteres Beispiel zeigte Microsoft für die Buchung eines Events. Mithilfe von Cortana wurde ein Event im Kalender angelegt, anschließend fragte Cortana ob man mit Hilfe eines Bots auch direkt ein Hotelzimmer buchen möchte. Der Bot hilft dann bei der Buchung des Hotels, ohne dass man sich durch hunderte Vergleichsseiten wälzen muss. Auch bei den Bots zeigt sich Microsoft übrigens offen: Andere Messenger-Apps oder Programme jeder Plattform können die Bots nämlich ebenfalls verwenden. Entwickler sind zudem natürlich dazu aufgerufen eigene Bots zu entwickeln. Wie genau die Bots in Aktion aussehen, könnt ihr euch im Video oben anschauen.

via Lifehacker

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